Die Frist läuft ab!

Projekte erfolgreich umsetzen wird oft gleichgesetzt mit in-time und in-budget. Dabei sind diese Kriterien (fast) nicht ausschlaggebend für den Erfolg eines Projektes. Dennoch wird mithilfe dieser Faktoren Druck auf die Entwickler ausgeübt um die Projekte zeitig umzusetzen. Warum ist das so, was man dagegen tun kann und wie Projekte wirklich gut messbar gemacht werden können – Der Websamurai erklärt.

Messbarkeit

Projektmanagement wird vor allem in großen Unternehmen von Zahlen gesteuert. Dazu benötigt man messbare Kriterien. Anhand derer wird dann Projektfortschritt und schlussendlich auch Erfolg gemessen. Doch ist es wirklich das, was ein Projekt erfolgreich macht? Insbesondere bei Software Entwicklung ist das nicht der Fall. Denn hier gibt es einen großen Unterschied:

Qualität

Ein Software Projekt bezeichnet den Prozess der Erstellung einer Software. Die Wartung, Pflege, Betrieb und allen voran die Weiterentwicklung sind hiermit nicht beschrieben. Doch gerade diese Faktoren entscheiden maßgeblich die Qualität einer Software. Und der Gewinn, den eine Software bringen kann wächst erst mit der Benutzung und dem Feedback der Benutzer. Nur, wenn dieses Feedback angehört, ausgewertet und umgesetzt wird, wächst der effiziente Nutzen einer Software. Und nur dann kann diese den Betrieb unterstützen. Anderenfalls steht sie im Weg, hindert Produktivität und ist eine Hürde, statt einer Hilfe.

Feedback

Damit das Feedback der Benutzer aber genutzt und umgesetzt werden kann, ist Software erforderlich die so entwickelt wurde, dass sie modular und erweiterbar ist. Ein monolotisches Stück Software als Ansammlung von Quellcode ist nicht erweiterbar. Und erst Recht nicht anpassbar an neue Workflows. Anbindung an andere Systeme: Fehlanzeige. Hier braucht es gute Konzepte und ein hohes Verständnis an die Bedürfnisse der Benutzer durch den Software Architekten. Nur dann können solche Sackgassen vermieden werden. Dazu braucht es einen hohen kommunikativen Austausch. Und eine gemeinsame, iterative Vorgehensweise bei der Entwicklung. Das ist leider nicht mit monatelangen Planungen in Form von Zeit und Geld vereinbar. Zumindest nicht im klassischen Sinne.

Umdenken gefragt

Ein guter Entwickler ist stets darum bemüht auch weiteren Anforderungen gerecht zu werden. Er versteht, dass die Software, die entwickelt wird nur ein Vorschlag an die Benutzer ist. Die Benutzer müssen sich mit der Software auseinandersetzen und Feedback liefern. Der Entwickler ist auf das Feedback angewiesen und bemüht dieses umzusetzen. Steht jedoch ein Projektmanager hinter ihm, der statt die Bedürfnisse der Benutzer zu fokussieren nur die Messwerte reporten soll, ist ihm nur an einer schnellen Umsetzung gelegen. Dabei missachtet er alle Aspekte einer qualitativen Umsetzung: Kommunikation, Fokus auf Wartbarkeit, Erweiterbarkeit und vor allem: Stabilität der Einzelmodule.

Druck, Druck, Druck

Der Projektleiter hat nur ein Ziel: Einen grünen Haken hinter den Meilenstein “Fertigstellung” setzen. Der Kunde möchte das gleiche, aber er legt damit einen Grundstein für Weiterentwicklungen. Selbst die kleinsten Projekte (< 1 Tag) bedürfen immer wieder Anpassungen und Erweiterungen. Erst diese Anpassungen machen die Software zu einem Gewinn. Bei Projekten größer 30 Tagen ist der Einfluss der Anpassbarkeit um den Faktor 30 höher. Das harmoniert natürlich nicht mit Deadlines. Ein Ausscheidekriterium für Unternehmen, die ein rein kommerzielles Interesse verfolgen. Sie werden versuchen, die Deadline so punktgenau wie möglich zu treffen – ohne Rücksicht auf Qualität, Erweiterbarkeit, Wartbarkeit. Geschweige denn Anpassungen. Je höher der Anpassungsaufwand ist, desto mehr Geld lässt sich damit verdienen. Jetzt, wo die Software ja im Einsatz ist, muss sie ja auch angepasst werden.

Anders machen

Um langfristig mit Software Geld zu verdienen und Projekte erfolgreich (im wahren Sinne) umzusetzen, benötigt es Leidenschaft und Engagement. Als Kunde sollte man sich Software Entwicklungspartner suchen, die eine Affinität aufweisen. Entwickler, die auch langfristig an Bord bleiben. Lieber einen Mitarbeiter fest einstellen, der vermeintlich nichts zu tun hat, als ständig abhängig von externen Dienstleistern zu sein, die die Preise diktieren können. Gerade bei komplexen Software Projekten ist die Einarbeitung für andere Anbieter doch schwierig bis unmöglich. Das ist in etwa so, als ob Sie das Benzin auch beim Autohändler kaufen müssten. Natürlich mit einer ordentlichen Marge.

Partnerschaften

Wenn Software entwickelt wird, ist das ein Grundstein für eine Zusammenarbeit. Deshalb sucht man nicht nach Dienstleistern sondern nach Partnern. Im Umkreis der Websamurais wird nur von Partnerschaften gesprochen. Und das ist auch so gemeint. Zuverlässigkeit, Verständnis Affinität sind von entscheidender Bedeutung. Das garantiert langfristigen Erfolg und Projekte, die echten Mehrwert bieten. Anstelle einer Software, die alle zwei Jahre regelmäßig durch ein neues Produkt ersetzt wird.

Fazit

Messfaktoren von Projekten sind nicht Geld und Zeit. Sondern Anzahl zufriedener Benutzer und Anzahl der Feedbacks im Verhältnis zu umgesetzten Features. Die Frist läuft nicht für Projekte ab. Die Frist läuft für Unternehmen ab, die das nicht verstanden haben.

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